Zum 38. Mal verwandelte sich das Stadion von Arco in eine brodelnde Arena für das traditionsreichste Kletterevent der Welt: den Rock Master 2025. Mehr als 10 000 Zuschauer verfolgten zwei spektakuläre Bewerbe – den explosiven Duel Lead und den taktisch geprägten KO Boulder.
Duel Lead – Ondra souverän, Raboutou stark
Im ikonischen Duel-Lead-Format, bei dem zwei Athlet:innen zeitgleich auf parallelen Routen antreten, setzte Adam Ondra (CZE) erneut Maßstäbe. Der Tscheche, längst eine Legende des Sports, gewann in Arco bereits zum siebten Mal. Im packenden Finale gegen Filip Schenk (ITA) entschied letztlich eine Nuance: Ondras flüssige Sequenzen im Überhang und seine unglaubliche Präzision in der Crux. Dahinter belegten William Bosi (GBR) und Yannick Flohé (GER) die Plätze 3 und 4.
Bei den Frauen zeigte Brooke Raboutou (USA) eine herausragende Vorstellung. Die 24-Jährige dominierte das Finale gegen Jessica Pilz (AUT) mit explosiven Bewegungen, perfekter Routenübersicht und bemerkenswerter Ruhe. Raboutou, die schon im Weltcup regelmäßig auf dem Podium steht, sicherte sich damit ihren ersten Rock-Master-Titel im Duel Lead. Auf Rang 3 folgte Anna Maria Apel (GER), vor Laura Rogora (ITA).
Das Publikum in Arco feierte ein Fest: Über 6000 Fans füllten die Tribünen, die Stimmung erinnerte an ein Kletter-Stadion der Superlative. Der Duel Lead – einst als Showformat erfunden – bleibt ein Paradebeispiel, wie Spannung und Klettertechnik verschmelzen können.
KO Boulder – Garnbret dominiert, Flohé triumphiert
Im KO-Boulder-Wettkampf, der im K.-o.-System mit wechselnden Routenverläufen ausgetragen wird, demonstrierte Janja Garnbret (SLO) einmal mehr ihre Ausnahmestellung. Die Olympiasiegerin toppte alle vier Finalboulder im ersten Versuch – eine Demonstration technischer Perfektion und mentaler Stärke. Brooke Raboutou bestätigte ihre starke Form mit Platz 2, während Anna Maria Apel erneut auf dem Podium landete.
Bei den Männern ging der Sieg an Yannick Flohé (GER). Der amtierende Weltmeister zeigte in Arco Nervenstärke und unbändige Physis. Besonders im letzten Finalboulder – einer steilen Powerlinie mit diffiziler Koordinationsstelle – bewies er Ruhe, wo andere scheiterten. Mit Hannes Van Duysen (BEL) auf Rang 2 und Filip Schenk (ITA) auf 3 ergab sich ein Podium der neuen Generation.
Mehrere Favoriten, darunter Adam Ondra, mussten schon in den Vorrunden die Segel streichen – ein Zeichen für die gestiegene Leistungsdichte. Der KO-Modus sorgte für Dramatik bis zur letzten Sekunde, die Zuschauer reagierten auf jeden Top-Versuch mit ohrenbetäubendem Jubel.
Fazit – Das Fundament des Wettkampfkletterns
Der Rock Master 2025 zeigte eindrucksvoll, warum Arco als „Mekka des Sportkletterns“ gilt. Die Mischung aus Tradition, Show und sportlicher Qualität macht dieses Event einzigartig. Während Ondra und Garnbret ihren Legendenstatus festigten, meldeten sich Athlet:innen wie Flohé, Schenk und Raboutou als starke Herausforderer der kommenden Saison.

Ein prall gefülltes Rockmaster Stadium


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