Frühmorgens, die Sonne steigt langsam über die Gipfel, der Rucksack sitzt fest und die ersten Höhenmeter warten. Wer schon einmal eine lange Bergtour gemacht hat, kennt das Gefühl, müde Waden, schwere Beine und den Wunsch, dass der Abstieg etwas leichter wäre. Immer mehr Bergsportlerinnen und Bergsportler setzen deshalb auf Kompressionsstrümpfe, nicht nur beim Training, sondern auch auf mehrtägigen Wanderungen und alpinen Unternehmungen.
Was Kompression im Körper bewirkt
Der sanft abnehmende Druck von der Fessel nach oben unterstützt den venösen Rückfluss und hilft, dass Blut und Gewebsflüssigkeit besser zirkulieren. In der Höhe, wo Luftdruck und Sauerstoffgehalt sinken, ist eine gute Durchblutung besonders wichtig. Kompression sorgt dafür, dass die Wadenpumpe effizient arbeitet und Schwellungen oder ein unangenehmes Spannungsgefühl in den Beinen verringert werden.
Viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger berichten, dass sich ihre Beine nach langen Etappen leichter und stabiler anfühlen, besonders bei langen Abstiegen oder nach mehreren Tagen in Folge in den Bergen.
Beim Aufstieg, Abstieg und in der Regeneration
Beim Aufstieg stabilisiert Kompression das Gewebe, reduziert Mikrovibrationen und kann Ermüdung hinauszögern. Vor allem in technischem Gelände oder bei langen Abstiegen spüren viele ein ruhigeres und kontrollierteres Laufgefühl.
Nach der Tour unterstützt Kompression die Regeneration, Stoffwechselprodukte werden schneller abtransportiert, die Muskeln fühlen sich entspannter an und der Muskelkater fällt oft milder aus.
Wer besonders profitiert
Wanderinnen, Klettersteigfans, Trailrunner und Alpinistinnen profitieren gleichermaßen, besonders bei
- langen Etappen mit vielen Höhenmetern
- mehrtägigen Touren mit schwerem Rucksack
- Flügen oder Autofahrten vor der Tour, um geschwollene Beine zu vermeiden
- kühleren Temperaturen, bei denen das Material zusätzlich wärmt
Auch wer zu Krampfadern, geschwollenen Knöcheln oder müden Beinen neigt, spürt schnell, wie sehr der gleichmäßige Druck die Durchblutung fördert.
Checkliste, Passform, Druckklasse, Material
1. Richtig messen
Am besten morgens, wenn die Beine noch nicht geschwollen sind. Entscheidend sind Fessel- und Wadenumfang sowie die Länge bis unter die Kniekehle. Der Strumpf soll eng anliegen, keine Falten werfen und nirgends einschneiden.
2. Die passende Druckklasse
Für den Bergsport eignen sich meist leichte bis mittlere Kompressionsstärken zwischen etwa 15 und 23 mmHg. Sie fühlen sich fest an, ohne zu drücken, und unterstützen den Blutfluss optimal.
3. Material und Klima
In den Bergen zählt Atmungsaktivität. Viele Modelle kombinieren Polyamid für Robustheit mit Elasthan für Elastizität. Für kühlere Tage eignen sich Merino-Mischungen, sie halten warm, neutralisieren Gerüche und regulieren das Klima im Schuh. Flache Zehennähte und verstärkte Fersen verhindern Druckstellen im Bergstiefel.
4. Pflege und Haltbarkeit
Kompression bleibt nur wirksam, wenn das Material in Form bleibt. Wasche sie bei 30 Grad im Wäschenetz, verzichte auf Weichspüler und lasse sie an der Luft trocknen. Wer regelmäßig unterwegs ist, sollte mehrere Paare im Wechsel tragen, damit sich das Material regenerieren kann.
So nutzt du Kompression auf der Tour clever
Zieh die Strümpfe bereits morgens an, bevor die Beine anschwellen. Achte auf eine glatte, faltenfreie Passform und verwende beim Anziehen Handschuhe, um das Gewebe zu schonen. Auf Mehrtagestouren lohnt es sich, sie sowohl beim Aufstieg als auch beim Abstieg zu tragen.
Nach der Tour hilft ein trockenes Paar, Beine hochlegen und ausreichend trinken – das unterstützt die Regeneration spürbar.
Wenn die Zehen kribbeln oder Druckstellen entstehen, passt meist die Größe oder Sitzposition nicht. Richte sie neu aus oder wähle eine andere Größe. Ergänzend helfen Bewegungspausen, Kreisbewegungen der Waden oder leichtes Dehnen, besonders auf der Hütte oder im Zelt.
So werden Kompressionsstrümpfe zum stillen Begleiter in den Bergen, unscheinbar, aber spürbar wirksam, für leichtere Beine, mehr Stabilität und längeren Spaß an jedem Höhenmeter. Für sportliche Einsätze greifen viele zusätzlich zu Kompressions Laufsocken, die gezielt stark belastete Zonen stabilisieren und Feuchtigkeit zuverlässig ableiten.

Kompression in den Bergen, leichte Beine auf langen Touren


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