Der Berg ruft ins Kino
Das soeben erschienene Programmheft des 21. Internationalen Bergfilm-Festivals Tegernsee vom 16. bis 20. Oktober bietet eine spannende und interessante Auswahl aus rund 250 eingereichten Filmen aus der ganzen Welt. Alpiner Prominenz und unbekannten Gipfelstürmern kann man dann in Tegernsee begegnen, auf der Leinwand und in den fünf Sälen und im Kinozelt im Zentrum der Stadt. Der Kartenvorverkauf startet am 13. September.
Das Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee ist seit Jahren der Treffpunkt für alle Bergbegeisterten. Neben einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm abseits der Leinwand mit Wanderungen im Tegernseer Tal und Sonderausstellungen gibt es täglich mehr als 30 Filme zu sehen, darunter Produktionen aus aller Welt. Der neue Festival-Direktor Tom Dauer verspricht ein hochklassiges Programm: „Wir haben eine schöne Auswahl an Filmen, die allesamt sehenswert sind. Eines der Highlights ist der Film „Resistance Climbing“. Dieser spielt in Palästina vor Ausbruch des aktuellen Krieges. Er zeigt, wie sich eine ständig unter Bedrohung und Druck stehende Gemeinschaft durch das Klettern selbst ermutigt und so den vielen Widrigkeiten, denen sie gegenübersteht, bestärkt entgegentreten kann.“
Zu den diesjährigen Favoriten im Filmwettbewerb zählt auch der Film „Bodhichitta“. Während Michi Wohlleben eine Erstbegehung an der Dreifaltigkeit im Schweizer Alpsteinmassiv verwirklicht, bewirtschaftet Agnes Gmünder die Alm am Fuß des Berges. Der Film erzählt von der Seelenverwandtschaft zwischen einem Extremkletterer und einer Sennerin, die mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick vermuten würde. In „Mongolia – Valley of Bears“ dokumentiert der iranische Filmemacher Hamid Sardar den Kampf eines Wildhüters, der sich mit unkonventionellen Methoden für den Bestand der Bären in seiner Heimat einsetzt. Ein Film, der den Konflikt zwischen Naturnutzung und Naturschutz ebenso spannend wie vielschichtig behandelt. Oder der beeindruckende Expeditionsfilm „The Great White Whale“ – ein faszinierendes Zeitdokument: Er schildert die dramatischen Versuche einer Gruppe verwegener Abenteurer, den höchsten Berg Australiens zu besteigen.
Neben solchen filmischen Glanzlichtern kommen prominente Gäste aus der deutschen Bergsteigerszene zu Besuch, wie etwa Robert und Daniela Jasper am Eröffnungsabend am Mittwoch im Barocksaal. Dort zeigt das Bergsteigerpaar ihren Film „Gipfel-Liebe“: Es ist ein berührendes Familienporträt, das die 30 Jahre währende Liebes- und Lebensseilschaft von Daniela und Robert Jasper mit all ihren Höhen und Tiefen schildert. Ein Film, der jenseits aller Klischees tiefe Einblicke in das Leben zweier Bergprofis erlaubt.
Der Bayern2-Abend am Donnerstag dreht sich in diesem Jahr um das Thema „Iran: Berge mit Botschaft“. Der Filmabend im Kinozelt im Kurgarten zeigt den Iran aus der Perspektive sehr unterschiedlicher Frauen. Die Protagonistin des Films „Climbing Iran“, Nasim Eshqi, ist eine außergewöhnliche Kletterin. Sie versucht, vor Ort zu sein. Um über das zu reden, was sie mit ihrer Arbeit bewegt. Zudem steht am Donnerstag im Schalthaus eine Bergfilmer-Retrospektive auf dem Programm, zum 100. Geburtstag von Dr. Otto Guggenbichler, dem Initiator des Tegernseer Bergfilm-Festivals. Zu seinem Gedenken zeigt das Bergfilm-Festival drei Filme aus den 1960er Jahren, die alle seine unvergleichliche Handschrift tragen. Immer ein besonderes Programm gibt es beim DAV-Abend am Freitag im Kinozelt im Kurgarten. Diesmal geht es um „Alpinen Nachwuchs: Wie fördert man junge Talente“ und um die Frage nach Sinn und Unsinn der Eliteförderung. Am Samstag beginnt die Schlussstrecke beim Bergfilm-Marathon bereits um 10 Uhr vormittags im Schalthaus in Tegernsee mit hochwertigen Filmen für alle, die an den ersten drei Tagen nicht kommen konnten. Und generell ist das Medius der Mittelpunkt für jene, die junge und actionreiche Filme schätzen. Übrigens: Ein tolles Angebot für ganz junge Festivalbesucher bietet das Kinderkino im Zelt im Kurgarten, Mittwoch bis Freitag ab 9.30 Uhr.
Wer im Programmheft blättert oder im Internet die kurzen Inhaltsangaben der 85 Filme studiert, kann sich von dieser faszinierenden Vielfalt begeistern lassen. Damit niemand etwas verpasst, werden zahlreiche Filme mehrfach gezeigt. Spannend wie die Filmauswahl ist am Ende immer auch die Frage, welche Filme bei der feierlichen Schlussfeier im Barocksaal das Rennen machen. Wie immer wird sich die internationale Jury intensiv mit den Filmen auseinandersetzen und die Besten prämieren. Wer unmittelbar dabei sein und mitfeiern will, sollte am Samstag zur Preisverleihung kommen: Dort treffen die Gäste auf die ausgezeichneten Filmemacher und Filmemacherinnen – persönlich oder zugeschaltet per Videobotschaft – und können Ausschnitte aller ausgezeichneten Filme sehen. Während im ehrwürdigen Barocksaal bereits die festliche Preisverleihung über die Bühne geht, dürfen sich die Besucher im Kinozelt auf den Siegerfilm (Großer Preis der Stadt Tegernsee) in voller Länge freuen – allerdings mit einem spannenden Vorprogramm. Um das Geheimnis nicht vor der Bekanntgabe im Barocksaal zu lüften, werden die Zeltgäste in Sieger(film)laune gebracht, und zwar mit Filmen, die im vergangenen Jahr einen Preis erhalten haben. Und am Sonntag gibt es im Kinozelt im Kurgarten, im Medius und im Schalthaus die einmalige Gelegenheit, alle prämierten Filme noch einmal im Rahmen der Matinée in voller Länge zu schauen.
Bitte beachten Sie, dass es in diesem Jahr keine Tages- oder Abendkassen an den Vorführsälen gibt und die Abendveranstaltungen um 19:30 Uhr beginnen! Tickets im Vorverkauf online auf www.bergfilm-tegernsee.de und überall, wo es München-Ticket gibt. An den Veranstaltungstagen auch in der Tourist-Information Tegernsee (geöffnet von 9 Uhr bis 20 Uhr).
Info: Sonderbüro Bergfilm-Festival Tegernsee, Tel. +49(0)8022-1801 – 37; bergfilm@tegernsee.de,
Kartenvorverkauf (Vorverkauf startet am 13. September) und Programm in der Tourist-Information Tegernsee, Tel. +49(0)8022-92738 – 62; tegernsee@tegernsee.com; im Internet: www.bergfilm-tegernsee.de oder www.muenchenticket.de. Im Programmheft und im Internet sind alle Filme sowie das Rahmenprogramm detailliert beschrieben.