Königspitze Ostwand (Ostrinne)

Eisklettern
Leicht
(1)

Toureninfo

an der Engstelle des Aufstieges
Diff.
Schwierigkeit 45°
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg2900 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1000 m  /  1388 Hm
3:30 Std.  /  8:00 Std.
Ausrichtung Ost
Ausrichtung Ost
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Königspitze (Gran Zebru)  (3851 m)
Charakter:

Sehr schöne Hochtour auf den markantesten Berg der Ortlergruppe. Im Gegensatz zum Normalweg selten überlaufen, da anspruchsvoller. Bei guten Verhältnissen (Firn, Pulverschnee) jedoch nicht übermäßig schwieriger Aufstieg mit toller Linienführung. Da in kaum einen Auswahlführer als besonders empfohlene Tour aufgeführt, noch ein Geheimtipp. Wird daher meist von Einheimischen oder Kennern der Region durchgeführt.

Diese Tour sollte allerdings nur bei ausreichend Schnee in der Rinne durchgeführt werden, da bei Ausaperung loses Geröll hervorkommt. Bei wenig Schnee und Vereisung moderate Eistour welche dann erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. (dann evtl. auch Sichern notwendig)

Für Liebhaber steiler Abfahrten ein Genuß (Diese sparen sich dann die Zusatzhöhenmeter und etwa 3h zusätzlichen Zeitbedarf über die Casatihütte). Für weniger „extreme“ Skifahrer schließt sich an die Gipfelbesteigung ein auch nicht ganz leichter, vorallem aber langer Rückweg an.

Mit Weg über die Casatihütte großzügige Hochtour (1850Hm, davon müssen bei Skibenützung diese über 1000Hm getragen werden) welche auch beim Abstieg/Abfahrt über den Normalweg hohe Anforderungen an das Skifahrerische Können stellt.

Ohne Skibenützung für Zu- wie auch Abstieg weniger interessant, konditionell anspruchsvoller wie auch zeitlich länger.

Genaue Routenbeschreibung:

Vom Beginn der eigentlichen Rinne auf 2900m (bei der ersten Verengung)

steilt sich diese zunehmend auf. Neigung nun meist zw. 40 bis 45 Grad. An der engsten Stelle, welche von der Hütte schon als solche zu erkennen ist, ist diese auf etwa 5m nur ca. 2,5m breit. Über dieser Engstelle ein wieder breiterer Hang. Am Ende nach links über die Schneekante in flacheres Gelände (1,5h ab Beginn der eigentlichen Rinne). Nun ansteigend nach links queren (etwa 35 Grad) zum Gipfelhang. (Diese Querung schaut in der Draufsicht von der Hütte steiler aus als sie ist).

Von links mündet in den Gipfelhang der Normalweg ein.

Am linken Rand (Aufstiegsrichtung) weiter über ein kurzes steileres Stück (45 Grad) bis der Hang flacher wird. Weiter bis unter die Gipfelfelsen und dort Skidepot.

Nun je nach Verhältnissen entweder direkt zum Gipfelkreuz hoch über eine kleine steile Rinne (oft wenig Schnee) oder etwas rechts davon über eine weitere Rinne zunächst zum Grat hoch (Vorsicht Wächte über die Nordwand) und an ihm in 50m nach links entlang zum Gipfelkreuz (1,5h ab Querung, bzw 3-3,5h ab Rinnenbeginn, 4-4,5h ab Schaubachhütte).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

J.A. Specht, F. Pöll, 17.09.1864

Ausrüstung:

Gletscherausrüstung und Skitourenausrüstung für Zustieg und Abstieg. Je nach Verhältnissen in der Rinne evtl. Eisgeräte nötig bei Vereisung und fehlender Firnauflage. Steigeisen und 1 Eispickel sollten auf jeden Fall dabei sein.

Bei guten Verhältnissen Teleskopstecken für den Aufstieg durch die Rinne empfehlenswert.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Von der Schaubachhütte (2581 m) in südlicher Richtung den Spuren zur Suldenspitze folgen. Nach kurzer Wegstrecke leicht ansteigend nach Westen (rechts) queren, einen kleinen Moränenrücken überqueren und weiter (Vorsicht Gletscherspalten) zum Fuß der markanten Rinne in der Ostwand. (Bis hierher von der Schaubachhütte ca. 45 Min.). Die Rinne ist am Fuß noch sehr breit. Mit Tourenskiern kann bei ausreichend Schnee oft noch mit Vorteil bis zur ersten Engstelle, dem eigentlichen Rinnenbeginn, auf 2900 m aufgestiegen werden (ab Hütte ca. 1h).

Höhe Einstieg: 

2900 m

Abstieg:

Vom Gipfel zwei Möglichkeiten:


Bei guter Schneelage und guten Verhältnissen kann über die Aufstiegsspur abgefahren werden. Dann ca. 45min bis 1h vom Gipfel bis zur Schaubachhütte, bzw. 1-1,5h bis zum Auto.

Diese Abfahrt ist allerdings nur sehr guten Fahrern anzuraten, denn wer stürzt kann hier sehr weit und vielleicht das letzte Mal stürzen. Man sollte sich nicht von den etwas leichtfertigen Aussagen des Hüttenwirtes, welcher gerne die Abfahrt empfiehlt, über die Schwierigkeiten täuschen lassen. Bei Aufstieg über die Rinne kann dann ja jeder sehen wie die Verhältnisse in der Rinne sind und ob man sich die Abfahrt zutraut. Diese ist jedoch ein besonderer Genuß. Zum einen ist man sehr schnell wieder im Tal, zum Anderen ist sie technisch anspruchsvoll und daher reizvoll. Trotzdem sollte in der Zeitplanung der um etwa 3h längere Weg über die Casati-Hütte von Anfang an eingeplant werden.


Im Folgenden beschrieben der Abstieg über den Normalweg und weiter über die Casati-Hütte:

Vom Gipfel den Gipfelhang zurück absteigen/abfahren auf der Aufstiegsspur (später im Jahr oft blank) bis zu der Einsattelung, zu der von rechts der Normalweg durch eine Firnrinne hochzieht.

Wenn man sich in Abstiegsrichtung etwas rechts hält läuft man weniger Gefahr ins Blankeis zu gelangen.

Von der kurzen Einsattelung die Firnrinne nach rechts (südlich) hinuntersteigen. Die Firnrinne ist im oberen Teil sehr eng (wenige Meter breit) und im Ausstieg zum Gipfelhang auch in etwa 40 Grad steil. Bei guten Verhältnissen kann abgefahren werden. (Vorsicht: die meisten Unfälle an der Königspitze passieren in dieser Rinne auf dem Normalweg)

Auf dem Gran-Zebru-Gletscher angekommen unterhalb der Kreilspitze entlang weiter bergab bis auf ca. 3020m Höhe. Hier kann bei guten Verhältnissen zum Cedecpaß nach links (nördlich) aufgestiegen werden und dann nördlich zur Schaubachhütte abgestiegen/gefahren werden. Da dieser Übergang oft schlechte Verhältnisse südseitig bietet sollte schon beim Zustieg zur Ostrinne die nordseitigen Verhältnisse des Paßübergangs in Augenschein genommen werden.

Bei schlechten Verhältnissen weiter zur Casatihütte.

Der sicherste Weg (dort auch die meisten Skispuren)führt weiter bergab bis ca. 2800m (zur Materialseilbahn) und steigt dann in Serpentinen steil zur Hütte auf (Harscheisen von Vorteil), oder holt noch großzügiger nach rechts aus (mehr Höhenmeter, dafür weniger steil)

Die aus der Karte ersichtliche, scheinbar einfachste Lösung führt in einer ansteigenden Querung am linken Hang entlang und meidet damit weitere 150 bis 200Hm Abfahrt. Diese Querung unterhalb des Schrötterhorns und der Suldenspitze ist jedoch sehr steil und nicht ganz ungefährlich bei hartem Schnee. Harscheisen von Vorteil. Man steigt zunächst querend auf und gewinnt dann zw. Schrötterhorn und der Suldenspitze in nördlicher Richtung in Serpentinen an Höhe (teilweise 35-40 Grad, vorsicht bei hartem Firn) um dann wieder nach rechts über einen Rücken in das flachere Becken der Casati-Hütte zu gelangen.

Nun nicht wie in vielen Führern (und der Karte) angegeben zum Eisseepaß (weitere Abfahrt und Gegenanstieg) sondern wenige Höhenmeter weiter zur Suldenspitze aufsteigen. Ab Gipfel der Suldenspitze zunächst noch ein paar Meter weiter auf dem breiten Verbindungsgrad hinüber zum Schrötterhorn. 150m nach dem Gipfel der Suldenspitze wird so ein kleiner Sattel erreicht. Ab hier Abfahrt in nördlicher Richtung über den Suldenferner zurück zur Schaubachhütte (Hütte-Ostrinne-Königspitze-Casatihütte-Suldenspitze-Schaubachhütte: 7-9h bei Skibenützung) (Casatihütte-Suldenspitze: ca. 20min, Suldenspitze-Schaubachhütte: 10-25min bei ausreichend Schnee)

Kartenmaterial:

Ortles-Cevedale, Ortlergebiet, 1:25000,

Tabacoo-Karten, Blatt 08

Bemerkungen:

Guter Wetterbericht der Region unter: www.provinz.bz.it/wetter/suedtirol.htm

Lawinenlagebericht: www.provinz.bz.it/lawinen

Weitere lohnende Links zur Königspitze: www.summitpost.org www.seilschaft.it

Schaubachhütte und andere Hütten Südtirols: http://www.seilschaft.it/huetten.htm

Zustieg zur Schaubachhütte: Bei Seilbahnbetrieb kann direkt bis zur Bergstation (2600 m) gefahren werden und dann durch kurzen Abstieg (20 Hm) die Hütte in 2 Min. erreicht werden. Die Hütte steht unmittelbar neben der Bergstation. (Kosten für Berg + Talfahrt ca. 13 Euro, Stand 2005). Alternativ vom Parkplatz der Seilbahn (kostenloser Dauerparkplatz) auf der linken Seite des Suldenbach aufsteigen. Der Weg führt unterhalb und parallel der Seilbahn entlang und benützt die Skiabfahrt. Ca. 1,5 bis 2h Aufstieg bei etwa 700 Hm

Weitere lohnende Routen um die Schaubachhütte: Cevedale mit Zufallspitze (Skitour), Monte Zebru über Hochjoch/ Cantu-Biwak, Ortler über Minigerode-Rinne (jeweils Eis/Firntour)

Aktueller 3-Tages-Wetterbericht kann in Sulden auch im Tourismusbüro eingeholt werden, liegt dort aus. Dort kann auch die Tabaccokarte Ortlergebiet gekauft werden. Schräg gegenüber befindet sich ein kleiner Supermarkt.

Es gibt ein paar Skiläden, welche ein paar Bergsportartikeln führen, ein richtiges Bergsportgeschäft findet sich jedoch in Sulden nicht.

Infostand: 

06.04.2005

Autor: 

Alban Glaser

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Vom italienischen Fuß des Reschenpaßes über Prad (Prato) bis Gomagoi. Hier links abbiegen und weiter bis Sulden (Solda)

Talort / Höhe:

Sulden (Solda)  - 1870 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Schaubachhütte  - 2581 m

Bilder (17)

Königspitze Ostrinne, 
									Königspitze Ostrinne/Ostwand - Gipfeleisfeld nicht voll einsehbar, 
										Foto: Alban Glaser

Königspitze Ostrinne, Königspitze Ostrinne/Ostwand - Gipfeleisfeld nicht voll einsehbar, Foto: Alban Glaser

Königspitze Gipfelhang, 
									Tourenverlauf im oberen Teil, von links (rosa) mündet Normalweg ein., 
										Foto: Alban Glaser

Königspitze Gipfelhang, Tourenverlauf im oberen Teil, von links (rosa) mündet Normalweg ein., Foto: Alban Glaser

Gegenanstieg zur Casatihütte, Varianten, 
									Die Möglichkeiten im Bild - rot ist kürzer aber technische anspruchsvoller, 
										Foto: Alban Glaser

Gegenanstieg zur Casatihütte, Varianten, Die Möglichkeiten im Bild - rot ist kürzer aber technische anspruchsvoller, Foto: Alban Glaser

Ortler mit Minnigeroderinne, 
									Minnigeroderinne mit Ausstieg zum Hintergrat und Weiterweg über Hintergrat zum Gipfel, 
										Foto: Alban Glaser

Ortler mit Minnigeroderinne, Minnigeroderinne mit Ausstieg zum Hintergrat und Weiterweg über Hintergrat zum Gipfel, Foto: Alban Glaser

Monte Zebru mit Anstieg zum Hochjoch und Cantu-Biwak, 
									Rechts Anstieg zum Hochjoch (auch Abstieg), links Direktausstieg über Eiswulst zum Cantubiwak, 
										Foto: Alban Glaser

Monte Zebru mit Anstieg zum Hochjoch und Cantu-Biwak, Rechts Anstieg zum Hochjoch (auch Abstieg), links Direktausstieg über Eiswulst zum Cantubiwak, Foto: Alban Glaser

an der Engstelle des Aufstieges

an der Engstelle des Aufstieges

breiter Hang der zum eigentlichen Rinnenbeginn führt
									, 
										Foto: Alban Glaser

breiter Hang der zum eigentlichen Rinnenbeginn führt , Foto: Alban Glaser

unterer Teil Ostrinne
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										Foto: Alban Glaser

unterer Teil Ostrinne , Foto: Alban Glaser

Draufsicht Ostrinne
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										Foto: Dane

Draufsicht Ostrinne , Foto: Dane

an der Engstelle des Aufstieges
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										Foto: Alban Glaser

an der Engstelle des Aufstieges , Foto: Alban Glaser

Hang überhalb der Engstelle
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										Foto: Alban Glaser

Hang überhalb der Engstelle , Foto: Alban Glaser

Blick hinunter zur Engstelle
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										Foto: Alban Glaser

Blick hinunter zur Engstelle , Foto: Alban Glaser

die linke Gipfelrinne, 
									die letzen Meter zum Gipfel ab Skidepot, 
										Foto: Alban Glaser

die linke Gipfelrinne, die letzen Meter zum Gipfel ab Skidepot, Foto: Alban Glaser

kurz vor dem Gipfel
									, 
										Foto: Alban Glaser

kurz vor dem Gipfel , Foto: Alban Glaser

Normalwegrinne zum Gipfelhang, 
									Rinne über die der Normalweg den Gipfelhang erreicht (Abstieg), 
										Foto: Alban Glaser

Normalwegrinne zum Gipfelhang, Rinne über die der Normalweg den Gipfelhang erreicht (Abstieg), Foto: Alban Glaser

Gipfelteam (links Harald.B., rechts Alban G.) mit Königspitze im Hintergrund
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										Foto: Alban Glaser

Gipfelteam (links Harald.B., rechts Alban G.) mit Königspitze im Hintergrund , Foto: Alban Glaser

Königspitze Nordwand, 
									Zustand im April 2005, 
										Foto: Alban Glaser

Königspitze Nordwand, Zustand im April 2005, Foto: Alban Glaser

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