Nollen - Route (Nordwestbollwerk)
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Schöne Tour, trotz dem technisch schwierigeren Nollen eher Unternehmen mit Hochtourencharkter. Unter Mitbenützung der Jungfraubahn bequemer Zustieg und vor allem Abstieg (dafür teuerer). Empfehlenswerte Tour auf den Mönch, häufig begangen.
In der Regel kein Stein- oder Eisschlag (objektiv eher sicher).
Von der Guggihütte gilt es zunächst das Felsbollwerk bis zum Mönchsplateau zu ersteigen. Im Bereich des Felsbollwerks gibt es mehrere mögliche Varianten die sich meist entlang kleiner Bänder oder Rinnen im linken Teil erstrecken. Die Felsqualität ist mit der des Hüttenzustieges vergleichbar und somit meist bescheiden(plattig, geschichtet, brüchig). Daher Vorsicht vor Steinschlag bei mehreren Personen im Aufstieg.
Von der Hütte zunächst waagrechte Querung nach links und dann leicht ansteigend gegen die linke Kante. Immer kleinen Bändern im Zickzack folgen empor. Teilweise wird sogar links der Kante (von der Hütte nicht einsehbar) emporgestiegen. Bei einem sperrenden Aufschwung der Kante, kann dieser über Bänder und Rinnen rechts umgangen werden. Prinzipiell gilt, es muss bis auf wenige Stellen I nicht geklettert werden. Tut mans doch hat man sich verstiegen oder benützt nicht den leichtesten Weg. Teilweise auch kleine Steinmännchen zur Orientierung.
Schließlich wird nach ca. 1h das Mönchsplateau (3112) erreicht. Nun weiter über einen leichten Firn/Felsgrat bis man an das Firnfeld unterhalb des Nollen gelangt. Das Firnfeld steilt sich bis zum Nollen kontinuierlich auf. Zuletzt eine Seillänge im Eis ca. 50-60 Grad direkt unter den Nollen. Der Nollen wird meist an seiner linken Seite überstiegen, insgesamt etwa zwei Seillängen am Nollen selbst (jedoch nur die erste wirklich steil). Zuerst kurz 60 Grad, dann etwa 10m ca. 70 Grad steil, schließlich zunehmend flacher (2.Seillänge) bis man auf dem Kopf des Nollen, auf dem oberen Hängegletscher steht. Dieser wird in flach ansteigendem Gelände Richtung Südosten (Vorsicht vor Querspalten) zum Fuß der Gipfelwand erstiegen.
Nach Überwindung der Randspalte, die Wand im rechten Bereich hoch zum Südwestgrat.
Bei schlechten Verhältnissen in der Gipfelwand können die rechten Begrenzungsfelsen zum Anstieg benützt werden.
Über den Südwestgrat unschwierig im Firn bis zum Gipfel.
Gletscherausrüstung, Seil, 2 Eisgeräte, insg. 6-7 Eisschrauben, Helm, 2-3 Schlingen, evtl. 2-3 Felshaken für Notfälle.
D-, Schlüsselpassage am Nollen, je nach Verhältnisse ca. 1 Seillänge 55 Grad bis direkt unter den Nollen und am Nollen selbst kurz 70 Grad dann flacher werdend, im Gipfelabstieg Stellen II, im Hüttenzustieg Stellen I.
Zeitaufwand: Station Eigergletscher (2320m) bis Guggihütte ( 2791m) : 2,5h bei ca. 220Hm Abstieg und 690 Hm Aufstieg.
Hütte bis Gipfel: 6-7h, ca. 1320Hm im Aufstieg.
Gipfel bis Mönchsjochhütte / südlicher Wandfuß (3627m): 1,5 - 2h, 480Hm Abstieg.
Südlicher Wandfuß bis Sphinxstollen (3464m) : 0,5h ca. 160Hm Abstieg
Route beginnt ab Guggihütte.
2791 m
Abstieg über den Ostsüdostgrat.
Vom Gipfel in südöstlicher Richtung einem flachen Firngrat folgen bis auf ca. 4000m Höhe. Vorsicht vor Wächtenbildung auf Firngrat. Spur lieber etwas entfernt in der Südflanke anlegen. Über ein paar Felsstufen (Stellen I bis II, teilweise Sicherungsstangen) und Firn in nun vermehrt südlicher Richtung steiler bergab. Wieder etwas flacher über einen Firnrücken zum Punkt 3887m.
Hier kommt von Südosten ein Felssporn vom oberen Mönchsjoch herauf, der aber nicht benutzt wird. Weiterweg über den rechten Rücken in nahezu südlicher Richtung. Zunächst noch im Firn dann im Fels bergab. Felsaufschwünge können teilweise leichter rechterhand umgangen werden (Stellen I-II). Nach weiterer kurzen Verflachung (dort steht Regenmesser) leicht bergab über meist erkennbare Wegspur im schuttbedeckten Fels. Zuletzt nach links (östlich) den Grat verlassen und zu pistenartiger Spur (3600m, Verbindung Sphinxstollen mit Mönchsjochhütte). Dieser Weg führt gemütlich und leicht absteigend in südwestlicher Richtung zum Sphinxstollen (3464m). Weiterer Abstieg mit Jungfraubahn ins Tal.
Karte: Landeskarte der Schweiz, Berner Oberland (Zusammensetzung 5004, Stand 1997), 1: 50 000
oder Landeskarte der Schweiz, Jungfrau ( 264, Stand 1986/1993), 1: 50 000
Führer: Rother-Führer, Berner Alpen (W. u. M. Munter, Bergverlag Rudolf Rother, München, 10.Auflage 1995) (Zustieg: 1028, 1027,1025, Anstieg: 1107, 1105 Abstieg: 1104, 1061)
Bergführerbüro Grindelwald (Link: www.grindelwaldsports.ch) gibt Auskünfte über Tourenverhältnisse vor Ort.
Webseite der Jungfraubahnen (Link: www.jungfraubahn.ch) sollte man mal besuchen um sich ein Bild von den Preisen zu machen, dort gibts übrigens auch eine Webcam Richtung Mönch und regionalen Wetterbericht.
Zustieg Guggihütte (SAC Interlaken; ca. 2, 5 Stunden): Von der Station Eigergletscher (2320 m) in südlicher Richtung zur orographisch rechten Randmoräne des Eigergletschers. Einen kleinen Weg benützend auf ihrem Kamm in westlicher Richtung bergab. Die Moräne auf Höhe 2180 m nach links verlassen und absteigen zu Abfluss des Eigergletschers. Den Bach überqueren und auf zunächst gut sichtbaren Weg südwestlich ansteigen. Dann immer den roten Markierungen folgen. Über Bänder, Schutt und ein paar Absätze (Stellen I) wird der Sporn in südöstlicher Richtung gegen die linke Begrenzungskante erstiegen. Rechts von ihr empor und zuletzt rechtsquerend (südwestlich) zur Guggihütte, die bereits von weitem erkennbar ist.
Die Hütte hat Platz für 30 Personen. Ständig geöffnet, teilweise bewartet von Ende Juni bis Mitte September (im Sommer meist am Wochenende bewartet). Übernachtungsgebühr für Nicht-SAC-Mitglieder 20 SFR (Stand 2004).
18.07.2004
Alban Glaser
Ausgangspunkt / Anfahrt
Mit Auto/ Bahn bis Grindelwald. Günstiger Dauerparkplatz in direkter Nähe der Jungfraubahn.
Zustieg via Jungfraubahn bis Station Eigergletscher
Grindelwald - 1034 m
Guggihütte - 2791 m
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