Bloodline - Rauher Kopf (Ehrwald)
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
"Bloodline" war unsere zweite Route an dieser Wand - nach dem "Rentnertango". Da letztere den kompakten Mittelteil der Wand eher rechts umgeht, wollten wir uns unbedingt nach Abschluss des Rentnertangos hier auf die Suche nach einer Tour machen. Im Sommer 2021 ging's los und wir folgten dem markanten Risssystem, was beinahe die ganze Hauptwand durchteilt. Von unten erstbegangen, wollten wir dem Stil der Wand treu bleiben und setzten auf weitere Hakenabstände und auch den Einsatz von mobilen Sicherungsmitteln. An fast jedem Stand hatten wir aufgerissene und blutige Finger - durch die ganzen kleineren Risse - und so war der Routenname auch gleich gefunden.
Das Ambiente der Tour ist stehts alpin, vor allem nachdem man auf dem großen Schuttband angelangt ist und sich die Hauptwand vor einem auftürmt - genial. Diese Hauptwand ist auch der Grund, wieso wir immer wieder gekommen sind und weitere Touren hier durch gezogen haben.
Der Wettersteinkalk meint es in dieser Wand tatsächlich gut mit einem. Natürlich braucht die Tour noch einige Wiederholungen, um richtig aufgeräumt zu werden, aber größtenteils finden sich hier doch sehr kompakte, griffige und durchaus auch sehr rauhe Klettermeter.
Nach Regentagen braucht die Wand eine Trockenzeit von mind. 2 Tagen. In den Sommermonaten scheint die Sonne bis ca. 11:00 Uhr in die Wand.
1. SL: Am Fixseil zum Einstieg. Gerade hoch durch kleinere Aufschwünge.
2. SL: nach rechts raus auf einen Turm dann durch steile aber griffige Platten den Pfeiler empor.
3. SL: nach links hoch ums Eck und wieder auf einem angedeuteten Pfeiler/Kante nach oben. Wenn es flacher wird geht es nach rechts durch die felsdurchsetzten Latschen. Stand ca. 8m nach letztem Bohrhaken.
Schuttband:
4: SL: Der erste Teil des großen Risses. Diesem folgen, gutgriffig, aber auch pumpig. Köpflschlinge und Friends können eingesetzt werden.
5. SL: Zunächst schwierig vom Stand weg, dann leicht bevor es in den großen Kamin geht. Tolles 3-dimensionales Klettern. Dann nach links aufwärts zum Stand.
6. SL: Links um das Dach herum. Danach der linken (!) Rissspur folgen. Hier muss nun selbst abgesichert werden, was aber sehr gut geht. Danach kommen noch zwei weitere Bohrhaken und es geht nach dem zweiten leicht rechts aufwärts zum Stand.
7. SL: Zunächst toller Riss zum selbst absichern. Dann links aufwärts an super Schuppen entlang, bis es zum finalen Aufschwung geht. Steile, kleingriffige Wand mit super Fels. Nach Verschneidung bequemer letzter Stand.
Sebastian und Korbinian Prause im Sommer 2021
2 x 60 m
10
(BD) 0.5-0.75 und (CT) 1-5
- Einige Schlingen zum Expressen verlängern dürfen nicht fehlen.
- Zustiegsschuhe mitnehmen, für das große Band.
- Helm ist obligat in dieser Wand!
- Die Tour ist durchgehend mit 10mm AustriAlpin Bohrhaken versichert. (Teils schwer zu erkennen)
- Alle Standplätze sind zum Abseilen eingerichtet.
- Alle Standplätze (Ausnahme Stand der 4. SL) sind zudem sehr bequem und auf Bändern.
- Fixseile sind am Geröllband zur zusätzlichen "Absicherung" beim seilfreien Gehen angebracht.
- Die Schwierigkeiten sind im Vorbau recht homogen. Dieser ist auch so gut eingebohrt, dass es hier keine mobilen Sicherungsmittel benötigt.
- In der Hauptwand wird einem die Tour nicht geschenkt. Recht ausdauernde Seillängen, die aber immer wieder gute Rastpunkte haben führen nach oben. Im Finale braucht's nochmal ordentlich Fingerkraft und gute Technik, aber besonders hier ist der Fels schön rau und wirklich toll zum Klettern.
- Im leichten und mittelschweren Gelände (bis 7/+) muss schon gut weggestiegen werden (auch bei teils brüchigerem Fels).
- Obligat sollte der untere 8. Grad beherrscht werden, um hier Spaß zu haben.
Von der Talstation der Ehrwalder Alm Bahn dem Wanderweg Richtung Seebenklettersteig und Seebenwasserfall folgen (gleicher Weg wie zu den Routen an den Seebenwänden). Kurz nach der zweiten Flussüberquerung biegt man rechts ab und folgt der Beschilderung zum "Hohen Gang".
Nach ca. 45-50min verlässt der Weg den Wald und eine markante Schuttreise tut sich rechter Hand auf. Dem Weg noch soweit folgen, bis dieser eine eindeutige Wendung nach links nimmt und weg von der Schuttreise führt. Hier nun den Weg nach rechts in das Geröllfeld verlassen und immer leicht bergauf zwei Lärchen anpeilen. Dann gerade herüber zu den Felsen und links hoch zu einer Gufel. Hier ist ein Fixseil installiert und auch der Routenstein mit Namen zu finden. (siehe Bilder).
1500 m
- Abseilen über die Route. (ca. 1h)
- Abstieg über das Band wie Aufstieg.
- Vom Einstieg zu Fuß zurück ins Tal gleich wie Zustieg. (ca. 45min)
- Achtung: Das große Schuttband erfordert Trittsicherheit und Vorsicht!
- Auf dem Geröllband zeigen Steinmänner den Weg. Nach dem Winter sind diese meist aber nur mehr schwer zu erkennen.
- Vom letzten Stand des Vorbaus am Fixeil nach oben und dann immer rechts leicht bergauf durch die Latschen queren bis man in einer Rinne ankommt, die gerade hoch bis zur Hauptwand führt.
- Alternative: wer's spannender und schwieriger will klettert im Vorbau den "Rentnertango"
Ausgangspunkt / Anfahrt
- Von Reutte kommend die B179 bei der Ausfahrt Leermoos (vor dem Tunnel) verlassen. Im Ort der Beschilderung nach Ehrwald folgen. Hier mitten im Ort den Schildern zur Ehrwalder Alm Bahn folgen. Diese sind schwierig zu erkennen, der Abzweig befindet sich im Ort nach dem Skiverleih "Hofherr".
- Von Garmisch kommend die B187 bei der Zugüberführung nach links in Richtung Ehrwald verlassen. Hier Beschreibung von oben folgen.
- Vom Fernpass kommend die B179 bei der Ausfahrt Biberwier (vor dem Tunnel) verlassen. Durch Biberwier hindurch und der Beschilderung nach Ehrwald folgen (auf der Hauptstraße immer rechts haltend). In Ehrwald der Beschilderung zur Ehrwalder Alm Bahn folgen, diese kommt ca. 500m nach dem Kreisverkehr bzw. 50m Nach dem Feuerwehrhaus und ist nicht so leicht zu sehen.
Ehrwald - 1000 m
Ehrwalder Almbahn Talstation - 1100 m
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