Diagonale mit Gipfelplatte - Zahringkogel Westwand

Klettern
Mittel
(1)

Toureninfo

Seillänge Nr. 7: die anspruchsvollste Seillänge
Diff.
Schwierigkeit 7-
6- obl.
Absicherung
AbsicherungMittel
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 320 m  /  1139 Hm
4:00 Std.  /  8:30 Std.
Ausrichtung West
Ausrichtung West
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Zahringkogel - Gosaukamm  (2129 m)
Charakter:

Durch die Sanierung lohnende, abwechslungsreiche, längere alpine Klettertour, mit guter Absicherung in festem Fels. Die Tour beinhaltet Kamine, Verschneidungen, Piazrisse und traumhafte Plattenkletterei ebenso, wie Graspolster und Gehgelände. Die Seillängen 3 bis 5 (Kamin) trocknen nach Regen nur langsam auf, der vorgelagerte Pfeiler lässt keine Sonne zu. Die Seillängen 2, 5, 7 und 8 können zusätzlich mit Friends abgesichert werden. Die Diagonale ist keine reine Plaisirroute, welche trotz guter Beschreibung ein gewisses Gespür für die Routenfindung braucht.

Genaue Routenbeschreibung:

1. SL / 25m / 2 bis 3 / 1BH, 1NH 

Start bei Absatz mit BH. Gerade über steinige Grasrinne (2-3) aufwärts zu BH (nach ca. 8m links). Das alte Fixseil rechterhand ist für die Zustiegsverschneidung der Mundus Asper/Vive la Trance. Kurz vor der Geländekante / Beginn der Schotterriese noch ein NH, danach 10m die Schotterriese aufwärts zum Stand rechterhand.

2. SL / 20m / 5 bis 6- / 4BH 

Kurzer, kraftiger, überhängender Piazriss (6-), den man so früh wie möglich nach links verlässt. Danach folgt eine Platte mit Graspolstern (5), Friend möglich. Anschließend im Schuttkessel nach etlichen Metern zum Stand an der rechten Wand.

3. SL / 20m / 3 / 1BH

Gleich nach dem Stand rechts vom Spalt entlang der Wand aufwärts (BH) bis ans Ende des Zapfens (3) zum Stand.

4. SL / 20m / 2 bis 5+ / 4BH

Zuerst einige Meter im ebenen Kamingrund, diesen nach links verlassen und entlang einer steilen, kurzen Rissverschneidung (3 BH) zum Stand an der Kante. Der Fels der Rissverschn. ist recht glatt und bei Feuchtigkeit/Nässe unangenehm zu klettern.

5. SL / 30m / 1 bis 4 / 1BH 

10-15m Gehgelände (1-2) und beim BH an der rechten Wand nach rechts abzweigen (nicht geradeaus zum Ende des Kamingrundes gehen). Entlang der Zacke (Friend möglich) auf Absatz zum Stand (3-4).

6. SL / 30m / 2 bis 5+ / 2BH, 2NH 

Entlang eines tollen Piazrisses (5+) bis ans Ende, danach kurz leicht abwärts im Gehgelände und wieder aufwärts zum nächsten Stand.

7. SL / 30m / 6 bis 7- / 4BH, 7NH 

Die anspruchsvollste Seillänge startet bei einem Spalt (schwieriger Aufrichter trotz Henkel / 7- oder A0) und geht nach einem alten NH in eine glatte Platte mit anschließendem kraftigem runden Piaz über (7- oder A0 / 2 BH+2NH+Friend möglich). Nach kurzem Absatz letzte steile Platte (2BH+4NH), welche ebenfalls teils piazend bis zum Stand überwunden wird (6+).

8. SL / 35m / 4 bis 5+ / 3BH, 1NH, 1SU 

Wesentlich leichter (4 bis 5+), links der Originallinie entlang der stufigen Platten (3BH, 1NH, 1SU, Friend möglich) gerade hinauf zu Stand auf Zacke.

9. SL / 30m / 2 bis 3 / 3BH

Gleich nach dem Stand scharf links querend die Originallinie (diese geht leicht rechts entlang der Latschengasse bis zum Gipfel) verlassen und im Gehgelände (Graspolster/Latschen) oberhalb des Wandabbruchs (2BH zur Orientierung) leicht aufwärts zum 3.BH (am Beginn einer kurzen Platte). Wenige Meter oberhalb, zwischen den Latschen befindet sich der Stand (2-3).

10. SL / 40m / 4 bis 5+ / 5BH 

Am Beginn der Gipfelplatte immer leicht links haltend über teils stufig geneigte Platten und etliche Graspolster in 40m zum Stand (5BH / 4 bis 5+).

11. SL / 4 bis 7-, leichte Variante 6- / 7BH

Die vielleicht schönste Seillänge beginnt mit einer tollen strukturierten Platte (4), welche nach oben hin glatter wird (5+). Es folgt eine schöne Henkelschuppe, die zur letzten Schlüsselstelle (7-) führt, welche direkt über eine griffarme, geneigte Platte mit schmalem Band nach oben geht. Als leichtere Variante (6-) kann nach links über eine Schleife zurück nach rechts zur Originallinie ausgewichen werden (auf Seilreibung achten / 40m Seillänge). Danach gelangt man über eine wundervolle Lochwand (5+/ 2 BH+SU) zum Stand.

12. SL / 20m / 4 bis 5+ / 2BH, 1SU 

Start mit Henkel und Sanduhr (4), geht es nach links zum BH und über einen kurzen Kaminspalt (5+/ letzter BH) zum Ausstieg über Graspolster zum Stand. Anschließend über eine Latschengasse in wenigen Minuten zum Gipfel.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

G. Schernthaner und R. Bier 1933 / Sanierung: Hans Wallinger bzw. Norbert Höll und Gerald Oberauer 2024 

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

11

Klemmkeile: 

Keine

Friends: 

Camalots 0,2 - 0,75 ev. auch Nr. 3,

Ausrüstung:

11 Express, 50m Doppelseil, Camalots/Friends, 2 Schlauchbänder (Sanduhren), Helm

Bemerkung zu den Versicherungen:

Es befinden sich in der Route NH der Erstbegeher/Wiederholer genauso wie FBN II 10/10 (10x85) mit A4/ AISI 316 Laschen. Die neuralgischen Stellen sind ab dem oberen 5. Grad gut abgesichert und verlangt darunter ein sicheres Klettern.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

7- (3 Stellen), 6+ (2 Stellen), sonst zwischen 2 und 6. Die 7- Stellen können A0 geklettert werden. Die Verteilung der Schwierigkeiten beschränkt sich auf Einzelstellen (Ausnahme SL. 7, recht konstant 6 bis 7-).

Zustieg zur Wand:

Über den Güterweg (einige Abkürzungen möglich) zur Stuhlalm (1458m). Hinter der Stuhlalm über eine Wiese (Moosebene: Beginn/ rote Markierung des Steigs Richtung Angerstein/Mandlkogel bei einem "A") und entlang des Steiges ca. 200 Höhenmeter (etwa 15min nach der Stuhlalm) aufwärts bis zu einer Weggabelung (gelbe Hinweisschilder). Dem rechten Steig zuerst leicht absteigend folgend Richtung Mandlkogel. Danach aufsteigend um den Südfuß des Glatscherofenkogels herum und absteigend in die große Mulde (Gamsriese) zwischen Glatscherofenkogel und Zahringkogel. Gleich rechts zur markanten Vorbau-Westwand queren zu den größten Felsblöcken (Rucksackdepot). Über einen Gras-Latschenrücken linkerhand kurz absteigen in eine grasige Steinmulde, diese bis an deren Ende queren und in wenigen Metern aufwärts zu Stand auf Absatz.

Höhe Einstieg: 

1850 m

Abstieg:

Nach dem Gipfel westseitig ca. 10m bis zum Anfang der Abseilpiste absteigen. Danach das 1.x westseitig und danach 2x nordseitig immer in 25m abseilen (bei 50m lässt sich das Seil schwer oder gar nicht abziehen). In die Gamsfeldklamm über eine Schotterriese abwärts und über diese in insgesamt 20-30min zurück zum Depot (siehe Foto).

Stützpunkt:
Theodor Körner Hütte   0:45 Min.
Kartenmaterial:

AV-Karte Nr. 14 Dachstein bzw Nr. 14a Gosaukamm

Bemerkungen:

Mit 12 Seillängen / 320 Hm zählt die die Diagonale zu den längsten Kletterrouten auf der Südseite des Gosaukamms. Nur eine handvoll Routen wie die benachbarte "Alzheimer" (Zahringkogel Westwand), die Geisterkogel Ostkante, "Superheimat" am Sternkogel / Loseggpfeiler oder die "Direkte Nordwand" an der Bischofsmütze weisen in etwa die gleiche Länge auf. Der Gipfel wird nicht allzu oft besucht und bietet einen wunderschönen Ausblick. Für die Tour sollte ein voller Tag eingeplant werden.

Herzlichen Dank an Höll Norbert (für die 2 arbeitsreichen Tage) und der Akademischen AV-Sektion Wien mit Stützpunkt Theodor Körner (im Besonderen Hüttenwart Schmid Florian) für die Bereitstellung des Materials.

Infostand: 

23.11.2025

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Über die Tauernautobahn bis zur Abfahrt Golling. Von dort über Abtenau nach Annaberg. Vor Annaberg (nördlich kommend) nach links in den Austauwinkel (Schischaukel) abzweigen und bis zum ausgewiesenen Parkplatz - knapp nach dem Pommerbauer - fahren. Dort beginnt die Forststraße (Schranken, Fahrverbot) Richtung Stuhlalm.

Talort / Höhe:

Annaberg im Lammertal  - 777 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parkplatz Pommerlehen  - 990 m

Bilder (8)

Zahringkogel Westwand Gesamtansicht, 
									1. gelb: Zustieg über die Gamsfeldklamm, 2. orange: weiterer Zustieg für "Mundus Asper" und "Vive la Trance", 3. rot: Routenverlauf "Diagonale", 4. grün oben: Weg zum Gipfel bzw. zur Abseilpiste, 5. grün unten: Abstieg und Rückweg zum Rucksackdepot, 
										Foto: Oberauer Gerald

Zahringkogel Westwand Gesamtansicht, 1. gelb: Zustieg über die Gamsfeldklamm, 2. orange: weiterer Zustieg für "Mundus Asper" und "Vive la Trance", 3. rot: Routenverlauf "Diagonale", 4. grün oben: Weg zum Gipfel bzw. zur Abseilpiste, 5. grün unten: Abstieg und Rückweg zum Rucksackdepot, Foto: Oberauer Gerald

Routenverlauf unterer Wandteil, 
									Zu sehen, die Seillängen 2 - 8. Die Sl. 3 - 5 (Kamin: nach Regen länger feucht/nass, ca. 1 Woche warten). Sl. 6-8 (Rampe: spätestens ab hier ist die Tour lohnend)., 
										Foto: Oberauer Gerald

Routenverlauf unterer Wandteil, Zu sehen, die Seillängen 2 - 8. Die Sl. 3 - 5 (Kamin: nach Regen länger feucht/nass, ca. 1 Woche warten). Sl. 6-8 (Rampe: spätestens ab hier ist die Tour lohnend)., Foto: Oberauer Gerald

Abseilpiste ( Zahringkogel von Nordwesten), 
									Unterhalb des Gipfel nimmt die sanierte Abseilpiste den kürzesten Weg. Nach dem Gipfel westseitig ca. 10m bis zum Anfang der Abseilpiste absteigen. Danach das 1.x westseitig und danach 2x nordseitig immer in 25m abseilen (bei 50m lässt sich das Seil schwer oder gar nicht abziehen). In die Gamsfeldklamm über eine Schotterriese abwärts und über diese in ca. 30min zurück zum Depot., 
										Foto: Andreas Jentzsch

Abseilpiste ( Zahringkogel von Nordwesten), Unterhalb des Gipfel nimmt die sanierte Abseilpiste den kürzesten Weg. Nach dem Gipfel westseitig ca. 10m bis zum Anfang der Abseilpiste absteigen. Danach das 1.x westseitig und danach 2x nordseitig immer in 25m abseilen (bei 50m lässt sich das Seil schwer oder gar nicht abziehen). In die Gamsfeldklamm über eine Schotterriese abwärts und über diese in ca. 30min zurück zum Depot., Foto: Andreas Jentzsch

Seillänge Nr. 7: die anspruchsvollste Seillänge, 
									G. Oberauer befindet in der zweiten 7- Stelle, welche nach einem alten NH  in eine glatte Platte mit kraftigem runden Piaz übergeht (7- oder A0 / 2 BH+2NH+Friend möglich)., 
										Foto: Höll Norbert

Seillänge Nr. 7: die anspruchsvollste Seillänge, G. Oberauer befindet in der zweiten 7- Stelle, welche nach einem alten NH in eine glatte Platte mit kraftigem runden Piaz übergeht (7- oder A0 / 2 BH+2NH+Friend möglich)., Foto: Höll Norbert

Am Gipfel des Zahringkogels, 
									Höll Norbert liest interessiert die Gipfelbucheintragungen der letzten Jahrzehnte. Im Hintergrund die "Bischofsmütze" das Wahrzeichen des Gosaukamms., 
										Foto: Oberauer Gerald

Am Gipfel des Zahringkogels, Höll Norbert liest interessiert die Gipfelbucheintragungen der letzten Jahrzehnte. Im Hintergrund die "Bischofsmütze" das Wahrzeichen des Gosaukamms., Foto: Oberauer Gerald

Gipfelbuch, 
									...welches ungefähr aus den 1980er Jahren stammt und von der einen oder anderen (wilden) Begehung erzählt, die heute wohl keiner mehr machen würde., 
										Foto: Höll Norbert

Gipfelbuch, ...welches ungefähr aus den 1980er Jahren stammt und von der einen oder anderen (wilden) Begehung erzählt, die heute wohl keiner mehr machen würde., Foto: Höll Norbert


									Gipfelfoto nach Fertigstellung der Sanierung, 
										Foto: Oberauer Gerald

Gipfelfoto nach Fertigstellung der Sanierung, Foto: Oberauer Gerald

Abseilpiste, 
									In der 3.ten und letzten Seillänge der Abseilpiste. , 
										Foto: Höll Norbert

Abseilpiste, In der 3.ten und letzten Seillänge der Abseilpiste. , Foto: Höll Norbert

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