Freiheitsliebe - Gamsplatte Ifinger

Klettern
Mittel
(1)

Toureninfo

Freiheitsliebe - Gamsplatte Ilfinger
Diff.
Schwierigkeit 8-
7- obl.
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 250 m  /  500 Hm
4:00 Std.  /  6:30 Std.
Ausrichtung Süd
Ausrichtung Süd
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Gamsplatte  (2267 m)
Charakter:

Diese zweite Tour ist im Vergleich zur ‚Heimatliebe‘ ernsthafter, da sowohl der Fels als auch die vorhandenen Zwischensicherungen weniger solide sind. Auf dem Weg durch die mitunter (noch) brüchigen Seillängen braucht es folglich eine ruhige Hand und gute Nerven“


Bericht des Erstbegehers: 

Neben einigen alten, vergessenen Routen (eines Heini Holzer etwa) und der noch jungen „Heimatliebe“ (VII+) gibt es mit „Freiheitsliebe“ (VIII-) nun eine weitere, moderne Alpinklettertour in der Südwand der Gamsplatte. „Diese zweite Tour ist im Vergleich zur ‚Heimatliebe‘ ernsthafter, da sowohl der Fels als auch die vorhandenen Zwischensicherungen weniger solide sind. Auf dem Weg durch die mitunter (noch) brüchigen Seillängen braucht es folglich eine ruhige Hand und gute Nerven“, so Daniel Ladurner, der beide Routen (von unten) erschlossen hat. Die ersten fünf Seillängen der „Freiheitsliebe“ hat Daniel bereits im Jahr 2020 gemeinsam mit Jakob Weger in zwei Tagen eingerichtet – zunächst ausschließlich mit Normalhaken zwischen den Ständen. Im Juni 2023 kehrte Daniel dann in die unvollendete Tour zurück und richtete im Alleingang die oberen Seillängen (im rope solo von unten) ein. Tags darauf war Daniel zum vierten Mal in der Tour – diesmal gemeinsam mit Stephan Illmer, um insbesondere in den unteren Seillängen die Zwischensicherungen zu optimieren und die brüchigsten Passagen zu entrümpeln.  

Die Neutour folgt nicht immer der einfachsten, dafür aber einer logischen und nahezu direkten Linie vom Einstieg (auf ca. 2000 m) zum Gipfel (2.267 m). Wo nicht ohnehin mobile Zwischensicherungen gelegt werden können wurden Haken geschlagen. Wo keine Normalhaken geschlagen werden konnten (im kompakten Plattengelände etwa) wurden einige wenige Bohrhaken gesetzt. Die Stände sind allesamt mit zwei Bohrhaken (bzw. an einem Baumstamm im Falle des zweiten Standes und mit zwei Schlaghaken und einem Bohrhaken beim dritten Stand) eingerichtet. Die Schlüsselstelle der Tour in der vierten Seillänge kann A0 überwunden werden; der Rest dieser Seillänge kann linkerhand in leichterem Gelände (bislang ohne fixe Zwischensicherungen!) umgangen werden. Im Gipfelbereich folgt die „Freiheitsliebe“ den letzten beiden Seillängen der „Heimatliebe“. 

Mit Halbseilen oder einem 80-Meter-Seil kann vom Gipfel zum Einstieg abgeseilt werden (alle Stände wurden zum Abseilen eingerichtet). Alternativ kann man nordseitig vom Gipfel über Schrofengelände absteigen. 

Insgesamt verspricht die „Freiheitsliebe“ – sofern Körper, Geist und Material der Tour gewachsen sind – ein befreiendes Kletterabenteuer in einer wilden, steilen Tonalit-Wand hoch über dem Naiftal, in unmittelbarer Nähe (und doch wieder Ferne) zur Betriebsamkeit auf Meran 2000.

Danke an Scarpa, Salomon, Blitz Italy, Hdry

Genaue Routenbeschreibung:

1. Von der Schotterrinne über ziemlich brüchige Felsblöcke schräg nach links hinauf zum Stand (2 Spit) auf einem breiten Band | Zwischensicherungen: 2 Nägel, 2 Spit | 20 m | V+

2. Vom Band gerade hinauf und dann nach rechts zur kleinen Fichte und von dieser weiter zum Stand (Fichte) | Zwischensicherungen: 4 Nägel | 30 m | V+ Band gerade hinauf und dann nach rechts zur kleinen Fichte und von dieser weiter zum Stand (Fichte) | Zwischensicherungen: 4 Nägel | 30 m | VI-

3. Von der Fichte über ein Grasband nach rechts; beim großen Block über den Riss weiter gerade hinauf und über eine geneigte Platte und einen kleinen Aufschwung zum Stand (1 Spit, 2 Nägel) | Zwischensicherungen: Köpfl, 1 Nagel | 35 m | VI-

4. Gerade über eine senkrechte Verschneidung (Schlüsselstelle der Tour) zum Stand (2 Spit) | Zwischensicherungen: 12 Nägel | 30 m | VIII- (A0 VI). 

5. Gerade hoch über grasige Passagen und dann nach links (delikat) zum Stand (2 Spit) | Zwischensicherungen: 10 Nägel | 30 m | VI

6. Anfangs delikat und dann über einen schönen Riss zum Stand (2 Spit) | Zwischensicherungen: 3 Nägel, 3 Spit | 20 m | VII-

7. Über einen schönen Riss zu einem geräumigen Stand (2 Spit) | Zwischensicherungen: 1 Nagel | V+

8. Nach rechts queren und hinter einer Fichte gerade hoch, dann schräg nach links hinauf auf eine grasige Rampe zum Stand (2 Spit – gleichzeitig Stand der 8. SL der „Heimatliebe“) | Zwischensicherungen: 1 Nagel, 1 Spit | VI  

9. + 10. Siehe Beschreibung „Heimatliebe“ 

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Daniel Ladurner, Jakob Weger und Stephan Illmer im Juni/Juli 2020 und Juni 2023

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

14

Ausrüstung:

14 Exen, Hammer und Hakensortiment, Micro-Friends bis #3 (kleine bis #2 besser doppelt), Halbseile

Bemerkung zu den Versicherungen:

Wo nicht ohnehin mobile Zwischensicherungen gelegt werden können, wurden Haken geschlagen. Wo keine Normalhaken geschlagen werden konnten (im kompakten Plattengelände etwa) wurden einige wenige Bohrhaken gesetzt. Die Stände sind allesamt mit zwei Bohrhaken (bzw. an einem Baumstamm im Falle des zweiten Standes und mit zwei Schlaghaken und einem Bohrhaken beim dritten Stand) eingerichtet. Die Schlüsselstelle der Tour in der vierten Seillänge kann A0 überwunden werden; der Rest dieser Seillänge kann linkerhand in leichterem Gelände (bislang ohne fixe Zwischensicherungen!) umgangen werden.

Zustieg zur Wand:

Mit Seilbahn, Lift, Rad oder zu Fuß nach Piffing und dann weiter Richtung Heini Holzer -Klettersteig. Am Einstieg desselben vorbei und kurz vor dem Anstieg zur Ifingerscharte rechts eine Schotterrinne aufsteigen bis zur gut sichtbaren Wand. Vom Wandfuß noch etwa 100 m die Schuttrinne leicht nach rechts aufsteigen, vorbei am Einstieg der „Heimatliebe“ (dort 2 Bäume mit einer Schlinge) bis zum Einstieg der „Freiheitsliebe“ (Schlaghaken und Bohrhaken sichtbar).

Höhe Einstieg: 

2140 m

Abstieg:

Mit Halbseilen oder einem 80-Meter-Seil kann vom Gipfel zum Einstieg abgeseilt werden (alle Stände wurden zum Abseilen eingerichtet). Alternativ kann man nordseitig vom Gipfel über Schrofengelände absteigen. Vom Ausstieg nordseitig über steile Grashänge und Platten hinunter ins Geröllfeld. Von dort über das Schotterkar und den Wanderweg zur Ifingerscharte und dann den Weg zurück zum Ausgangspunkt.

Infostand: 

15.09.2018

Autor: 

Daniel Ladurner

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Bozen auf der Schnellstraße oder vom Vinschgau über den Jaufenpass nach Meran. Dort in Richtung Schenna fahren, man folgt der Beschilderung "Meran 2000" und erreicht im Ortsteil Obermais die Talstation der Naif-Seilbahn. Alternativ kann man weiter nach Hafling und vor dort links Richtung Hafling-Oberndorf/Falzeben hinauffahren (großer Parkplatz bei der Talstation der Gondelbahn - mit Parkgebühr). Von den Talstationen bis zur Bergstation Piffing auffahren.

Mit Öffis: Mit der Bahn nach Meran. Weiter mit dem Bus (Linie 225) der SAD bis Bergbahnen Meran 2000 oder Falzeben.

Talort / Höhe:

Meran  - 324 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Bergstation Piffing  - 1899 m

Bilder (11)

Freiheitsliebe - Gamsplatte Ilfinger
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										Foto: Daniel Ladurner

Freiheitsliebe - Gamsplatte Ilfinger , Foto: Daniel Ladurner

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