Mach's gut Xari - Chinesische Mauer

Klettern
Schwer
(1)

Toureninfo

Diff.
Schwierigkeit 10
9- obl.
Absicherung
AbsicherungGut
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 150 m  /  250 Hm
6:00 Std.  /  7:00 Std.
Ausrichtung Süd
Ausrichtung Süd
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:30 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 0:30 Min.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Chinesische Mauer  (1700 m)
Charakter:

Wunderschöne, technisch anspruchsvolle Tour durch die gesamte Chinamauer. Die Absicherung ist durchwegs gut an Bohrhaken. Die schwierigste Länge wartet ganz zum Schluss.

In Erinnerung an unserem Freund Franz-Xaver "Xari" Mayr, der am 24.01.2018 in einer Lawine in Südtirol tödlich verunglückte.

Genaue Routenbeschreibung:

Einzelne Seillängen: 3, 9, 10-/10, 9-, 8+, 10

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Die ursprüngliche Linie wurde von Michael Muggo Messner eingebohrt.

Die letzte Länge wurde zu Freikletterzwecken auf den letzten 10m durch Dario Haselwarter und Josi Vögele etwas umgebohrt und nach rechts verlegt. 

Erste Rotpunkbegehung am 20.05.2024 durch Dario Haselwarter mit Lorenz Angerer

Vielen Dank an Martin Schidlowski, Josi Vögele und Lorenz Angerer, die zum Probieren der Tour mit gekommen sind und an meine Eltern, die am Durchstiegstag auf unsere Kinder aufgepasst haben :)

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

14

Klemmkeile: 

keine

Friends: 

keine

Bemerkung zu den Versicherungen:

Gute Absicherung mit Bohrhaken

Zustieg zur Wand:

Zustieg wie zum Klettergarten Chinesische Mauer. Einstieg bei dem alten Statikseil über den kleinen Vorbei und danach rechts neben den Touren Klein Adlerauge/ Darf's a bissel mehr sein im Sektor "So schauts aus".

Höhe Einstieg: 

1350 m

Abstieg:

Abseilen über die Tour

Bemerkungen:

Lieber Xari

über sechs Jahre ist es nun her, dass in der Nacht das Telefon läutete und ein Freund mir berichtete, dass du in einer Lawine verschüttet worden seist.

In Südtirol.

Beim Eisklettern. Jener Spielart, die du mit am meisten gemocht hast. Am besten beherrscht hast.

Ungläubig war ich am Telefon zurückgeblieben. Man hatte dich ja noch nicht gefunden. Dass das kein gutes Zeichen war, sagte mir mein Verstand. Aber mein Herz hoffte. Dass du vielleicht in einer kleinen Schneehöhle, einem Hohlraum überleben hättest können.

Dass alles nur ein großer Schreck gewesen sein sollte. Der sich gut auflöste . Über den wir beim nächsten Mal gemeinsam lachen konnten.

Beim Zustieg, im Auto oder an der Bar.

Du warst doch noch so jung. Aber schon so erfahren. Fast noch nie hatte ich jemanden kennen gelernt, der so jung schon über so eine breite alpine Erfahrung verfügte.

Mit gerade ein Mal achtzehn durch die Eiger Nordwand geklettert. In Schnee, Eis und Fels absolut souverän. Immer besser werdend. Unsterblich.

Schon bei unserer ersten gemeinsamen Tour an den Geierköpfen hatte ich gemerkt: Da ist ein echtes Talent am Werk. Jemand der anpackt, jemand mit Zug nach oben. Jemand der sich in den Vordergrund drängt wenn’s über ihm scheiße ausschaut.

Aber auch jemand mit Gespür für den Berg. Für die Schönheit, aber auch für die Gefahren des Bergsteigens.

Als angehender Bergführer hattest du schon viele Touren geführt.

Wir waren immer nur privat als Freunde unterwegs gewesen. Aber mit meiner Freundin hattest du ein Mal gemeinsam gearbeitet.

„Der ist der geborene Bergführer“ waren ihre Worte nach dem gemeinsamen Wochenende. „Technisch saugut, aber immer nett zu allen, vor allem zu den Schwachen“.

Wenn wir gemeinsam beim Klettern waren, war’s immer eine Riesengaudi. Auch wenn’s ungemütlich wurde hattest du immer ein Lachen auf den Lippen.

Einen besseren Seilpartner und Freund , als du es warst, kann man sich nicht wünschen

Einige Tage nach dem 24.01.2018  hat man dich in der Lawine gefunden. An dem Tag an dem du uns eigentlich von deinen Abenteuern in Pakistan erzählen wolltest.

Zu Spät.

Warum seid ihr nicht woanders hingegangen, an diesem verfluchten Tag?

Warum nicht ein paar Minuten früher abgeseilt?

Warum kommt der Scheißhang überhaupt wenn’s seit Tagen nicht mehr geschneit hat?

„Der Hätti und der Wenni ham ned mit gspuit“, hättest du gesagt.

Scheiße Xari, wir hatten doch noch so viel vor.

Gemeinsam den Flying Circus klettern.

Im Frühling wieder was mit Ski zamm machen.

Im Sommer wieder nach der Arbeit nach Kochel fahren.

Mit wem sollen wir das jetzt machen?

Du warst ein ganz besonderer Mensch, einer von denen man im Leben nur wenige trifft.

Xari, du fehlst uns und wir vermissen dich!

Infostand: 

20.05.2024

Autor: 

Dario Haselwarter

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von der Inntalautobahn nach Leutasch und weiter nach Puitbach oder von Mittenwald entlang der Leutascher Ache bis zur Häusergruppe Puitbach fahren. Dann östlich auf dem beschilderten Kletterparkplatz Puitbach parken. Öffis: Mit der Bahn nach Seefeld oder Mittenwald und dem Bus nach Puitbach.

Talort / Höhe:

Leutasch  - 1136 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parkplatz Chinesische Mauer in Leutasch  - 1130 m

Bilder (3)


									
										Foto: Dario Haselwarter

Foto: Dario Haselwarter


									
										Foto: Dario Haselwarter

Foto: Dario Haselwarter

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