Britannia Klettersteig - Saas Fee
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Britannia Klettersteig ist ein hochalpiner Klettersteig in unmittelbarer Nähe der Britannia Hütte. Die gut angelegte Ferrata hat zahlreiche mittelschwer bis schwere Aufschwünge, welche mit leichteren, teilweise auch einfachen Passagen wechseln. Der Klettersteig an sich ist nichts Besonderes, in Kombination mit der alpinen 4000er-Umgebung aber eine gewaltige Angelegenheit! Selten kann man beim Klettersteiggehen die hohen Bergriesen so nahe auf sich einwirken lassen wie am Hinter Allalingrat, direkt oberhalb der Britannia Hütte. Als Tagestour durchaus machbar, wobei der Zustieg vom Mattmark Stausee schon ein kleines Abenteuer und ein eindrucksvolles Naturerlebnis für sich ist - es muss 3 x der Gletscher gequert werden, bevor man am Einstieg dieses tollen Sportklettersteiges steht.
Siehe Topo: Vom geschützten Anseilplatz (mit Tafel) ein paar Schritte leicht abwärts zum Einstieg und gleicht steil (C und C/D) aufwärts. Steiler weiter bis auf ein großes Band (A) und auf diesem lange nach rechts bis zu einer steilen Rampe (B/C). Nach dieser Rampe leicht rechts über gestuftes Gelände (A/B) und am Ende plattig (B) zu einer steilen Kante (C/D). Nach der Kante kurz flacher (B), dann aber wieder kurz sehr steil (C/D) zu leichtem Gelände. Man geht abwärts (A) zum steilen Abschlusspfeiler (längere steile Passagen C/D, der anstrengendste Teil dieser Ferrata). Am Ende auf einer kurzen Gratrippe (A/B) zur Notfallbox und von dieser leicht (A/B) zum Seilende - von dort in ein paar Schritten zur Gipfelfahne.
Tourismusverband Saas Fee bzw. Britannia Hütte
Im Sommer 2023 war der Zustieg vom Mattmark Stausee (3 Gletscherquerungen) ohne Steigeisen möglich, Stöcke sind aber auf jeden Fall zu empfehlen. Mit dem Klimawandel ändernd sich die Bedigungen auf dem Gletscher sehr schnell - zu Sicherheit also besser Steigeisen mit nehmen!.
Der Steig ist recht gut mit Stahlseil und vielen Trittbügeln gesichert.
Kurze schwere Passagen (C/D) am Einstieg und der lange, steile Pfeiler (länger C/D) vor dem Ausstieg, dazwischen leichter, viele Rastmöglichkeiten.
Vom Parkplatz zur Staumauer und am Ostufer des Sees (zuerst langer Tunnel) weiter. Man hält sich auf der oberen Straße (immer der Beschilderung Britannia Hütte folgen) und gelangt an deren Ende zu einer Almhütte. Hinter der Hütte steiler aufwärts, der Wanderweg zieht im Zickzack den steilen Berghang hinauf. Oben auf der flachen Kuppe zu einer Stange (Schwarzbergkopf, 2870 m), dahinter steigt man im rötlichen Schutt hinunter zum Allalingletscher ab. Ab dort immer der Stangenmarkierung folgen. Nah dem Gletscher auf einen Schuttrücken, dort immer entlang der blau/weißen Markierung zum Hohlaubgletscher. Wieder entlang der Stangenmarkierung queren. Am Ende auf entlang der blau/weißen Markierung hinauf zum Wandfuß. Bei einem blauen Pfeilwegweiser zweigt man links zum Anseilplatz bei der Klettersteigtafel ab.
Als alternativer Zustieg gibt es noch andere Möglichkeit: Felskinn: Bis zur Station Felskinn hinaufzufahren, dann über das Egginerjoch und den Chessjengletscher zur Britannia Hütte und von dort zum Einstieg (Dauer 1½ Stunden). Aktuell (Sommer 2023) ist dieser Zustieg wegen Steinschlag gesperrt – Informationen über Änderungen auf der Hüttenhomepage. Von den Stationen der Bergbahnen Plattjen bzw. Morenia kann man auch schneller zur Brittania Hütte gehen - bis 1½ Stunden je nach Ausgangspunkt, von der Hütte steigt man ca. 5 Minuten zum Einstieg des Klettersteiges ab.
2970 m
Von der Fahne der Blau-weiße Markierungen auf einer Grasrampe abwärts folgen. Vorbei an einem Steinmann und rechts von den Felsabbrüchen folgt man westwärts zu einer Felsbucht hin. In dieser wendet man nach links und klettert eine sandige, Felsstufe (oft Fixseil) hinab, in der viel loses Steinmaterial liegt (blaue Strichmarkierung). Dann erreicht man den Rand des Hohlaubgletscher. Auf diesem - oder entlang der blau/weißen Markierung darüber - nun in südöstliche Richtung linksdrehend an wenigen Spalten vorbei bis man auf den Glacier-Trail trifft (25 Min.). Entweder rechts einschlagend und zurück zum Mattmark-Stausee auf gleichem Weg wie aufgestiegen. Wenn man zur Britannia-Hütte will, hält man sich links und folgt der weiß/blauen Markierung, man trifft unterhalb des Klettersteigeinstieges wieder auf den Hüttenzustiegsweg und folgt diesem hiinauf zur Hütte.
Swisstopo 1329 (M: 1:25000); Swisstopo 1328 (M: 1:25000); Swisstopo 1349 (M: 1:25000); Swisstopo 284T (M: 1:50000); Hallwag Kümmerly & Frey 14: Saas Fee, Saastal (M: 1:50000)
Achtung: Genau unterhalb des Klettersteiges verläuft der Wanderweg zur Britannia Hütte - wenn möglich, BITTE keine Steine lostreten!
Die Tafeln mit der K-Bewertung entlang des Klettersteiges sind wirr, da sie leider nicht immer die Realität wiedergeben. Als Notfalltafeln bedauerlicherweise auch nicht brauchbar, da doppelt vorhanden.
Ein hochalpiner Klettersteig, bei dem man beim Zu- und Abstieg auf dem Gletscher geht. Track von den Gletscherquerungen wird sich verändert, auf örtliche Gegebenheiten (Stangenmarkierung etc.) achten! Als Tagestour relativ lang, aber durchaus machbar.
Etwa 100 m nördlich unterhalb vom geteerten Parkplatz erinnert ein großes Kreuz an das größte Unglück der Schweizer Baugeschichte. Am 30.8.1965 um 17:20 Uhr – kurz vor Schichtende - brach eine Zunge des Allalin-Gletschers ab. Etwa 2 Millionen m3 Eis begruben 88 Arbeiter. Bis heute scheiden sich die Geister, ob das Unglück durch diese Naturkatastrophe hätte verhindert werden können, wenn die Baubaracken und Kantine nicht unterhalb des Gletscherschliffs gestanden hätten. Die Verantwortlichen wurden jedenfalls vom Gericht in Visp 7 Jahre später freigesprochen, weil die Eislawine nicht vorhersehbar war.
22.08.2023
André Tatter u. Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Nordosten über den Furkapass auf der Kantonalstraße 19 bis Visp. Oder aus dem Westen (Martigny) auf der Autobahn A 9 dorthin. Von Visp dann südwärts über Stalden, durchs Saastal über Saas Grund bis zum Ende der Straße am Mattmark-Stausee. Dort befindet sich ein Wendeplatz der Buslinie 513 und großer kostenpflichtiger, geteerter Parkplatz unterhalb der 780 m langen Staumauer (2203 m). Vor dem Parkplatz gibt es eine breite befahrbare Gras- und Schotterrampe, wo man das Auto abstellen kann. Öffis: Mit dem Zug bis nach Stalden und weiter mit dem Bus bis zum Mattmark-Stausee.
Saas Almagell - 1672 m
Mattmark Stausee - 2203 m
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