Britannia Klettersteig - Saas Fee

Klettersteig
Mittel
(1)

Toureninfo

Vom Ambiente her kaum zu überbieten - im Mittelteil des Britannia Klettersteiges in Saas Fee
Diff.
Schwierigkeit C/D
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 160 Hm  /  1200 Hm
1:00 Std.  /  7:45 Std.
Absicherung
Absicherung Sehr gut
Ausrichtung Südwest
Ausrichtung Südwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 3:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:15 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Hinter Allalingrat  (3160 m)
Charakter:

Der Britannia Klettersteig ist ein hochalpiner Klettersteig in unmittelbarer Nähe der Britannia Hütte. Die gut angelegte Ferrata hat zahlreiche mittelschwer bis schwere Aufschwünge, welche mit leichteren, teilweise auch einfachen Passagen wechseln. Der Klettersteig an sich ist nichts Besonderes, in Kombination mit der alpinen 4000er-Umgebung aber eine gewaltige Angelegenheit! Selten kann man beim Klettersteiggehen die hohen Bergriesen so nahe auf sich einwirken lassen wie am Hinter Allalingrat, direkt oberhalb der Britannia Hütte. Als Tagestour durchaus machbar, wobei der Zustieg vom Mattmark Stausee schon ein kleines Abenteuer und ein eindrucksvolles Naturerlebnis für sich ist - es muss 3 x der Gletscher gequert werden, bevor man am Einstieg dieses tollen Sportklettersteiges steht.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo: Vom geschützten Anseilplatz (mit Tafel) ein paar Schritte leicht abwärts zum Einstieg und gleicht steil (C und C/D) aufwärts. Steiler weiter bis auf ein großes Band (A) und auf diesem lange nach rechts bis zu einer steilen Rampe (B/C). Nach dieser Rampe leicht rechts über gestuftes Gelände (A/B) und am Ende plattig (B) zu einer steilen Kante (C/D). Nach der Kante kurz flacher (B), dann aber wieder kurz sehr steil (C/D) zu leichtem Gelände. Man geht abwärts (A) zum steilen Abschlusspfeiler (längere steile Passagen C/D, der anstrengendste Teil dieser Ferrata). Am Ende auf einer kurzen Gratrippe (A/B) zur Notfallbox und von dieser leicht (A/B) zum Seilende - von dort in ein paar Schritten zur Gipfelfahne. 

Erhalter:

Tourismusverband Saas Fee bzw. Britannia Hütte

Ausrüstung:

Im Sommer 2023 war der Zustieg vom Mattmark Stausee (3 Gletscherquerungen) ohne Steigeisen möglich, Stöcke sind aber auf jeden Fall zu empfehlen. Mit dem Klimawandel ändernd sich die Bedigungen auf dem Gletscher sehr schnell - zu Sicherheit also besser Steigeisen mit nehmen!. 

Bemerkung zu den Versicherungen:

Der Steig ist recht gut mit Stahlseil und vielen Trittbügeln gesichert.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Kurze schwere Passagen (C/D) am Einstieg und der lange, steile Pfeiler (länger C/D) vor dem Ausstieg, dazwischen leichter, viele Rastmöglichkeiten.

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz zur Staumauer und am Ostufer des Sees (zuerst langer Tunnel) weiter. Man hält sich auf der oberen Straße (immer der Beschilderung Britannia Hütte folgen) und gelangt an deren Ende zu einer Almhütte. Hinter der Hütte steiler aufwärts, der Wanderweg zieht im Zickzack den steilen Berghang hinauf. Oben auf der flachen Kuppe zu einer Stange (Schwarzbergkopf, 2870 m), dahinter steigt man im rötlichen Schutt hinunter zum Allalingletscher ab. Ab dort immer der Stangenmarkierung folgen. Nah dem Gletscher auf einen Schuttrücken, dort immer entlang der blau/weißen Markierung zum Hohlaubgletscher. Wieder entlang der Stangenmarkierung queren. Am Ende auf entlang der blau/weißen Markierung hinauf zum Wandfuß. Bei einem blauen Pfeilwegweiser zweigt man links zum Anseilplatz bei der Klettersteigtafel ab.

Als alternativer Zustieg gibt es noch andere Möglichkeit: Felskinn: Bis zur Station Felskinn hinaufzufahren, dann über das Egginerjoch und den Chessjengletscher zur Britannia Hütte und von dort zum Einstieg (Dauer 1½ Stunden). Aktuell (Sommer 2023) ist dieser Zustieg wegen Steinschlag gesperrt – Informationen über Änderungen auf der Hüttenhomepage. Von den Stationen der Bergbahnen Plattjen bzw. Morenia kann man auch schneller zur Brittania Hütte gehen - bis 1½ Stunden je nach Ausgangspunkt, von der Hütte steigt man ca. 5 Minuten zum Einstieg des Klettersteiges ab.

Höhe Einstieg: 

2970 m

Abstieg:

Von der Fahne der Blau-weiße Markierungen auf einer Grasrampe abwärts folgen. Vorbei an einem Steinmann und rechts von den Felsabbrüchen folgt man westwärts zu einer Felsbucht hin. In dieser wendet man nach links und klettert eine sandige, Felsstufe (oft Fixseil) hinab, in der viel loses Steinmaterial liegt (blaue Strichmarkierung). Dann erreicht man den Rand des Hohlaubgletscher. Auf diesem - oder entlang der blau/weißen Markierung darüber - nun in südöstliche Richtung linksdrehend an wenigen Spalten vorbei bis man auf den Glacier-Trail trifft (25 Min.). Entweder rechts einschlagend und zurück zum Mattmark-Stausee auf gleichem Weg wie aufgestiegen.  Wenn man zur Britannia-Hütte will, hält man sich links und folgt der weiß/blauen Markierung, man trifft unterhalb des Klettersteigeinstieges wieder auf den Hüttenzustiegsweg und folgt diesem hiinauf zur Hütte.

Kartenmaterial:

Swisstopo 1329 (M: 1:25000);  Swisstopo 1328 (M: 1:25000);  Swisstopo 1349 (M: 1:25000);  Swisstopo 284T (M: 1:50000);  Hallwag Kümmerly & Frey 14: Saas Fee, Saastal (M: 1:50000)

Bemerkungen:

Achtung: Genau unterhalb des Klettersteiges verläuft der Wanderweg zur Britannia Hütte - wenn möglich, BITTE keine Steine lostreten!

Die Tafeln mit der K-Bewertung entlang des Klettersteiges sind wirr, da sie leider nicht immer die Realität wiedergeben. Als Notfalltafeln bedauerlicherweise auch nicht brauchbar, da doppelt vorhanden.

Ein hochalpiner Klettersteig, bei dem man beim Zu- und Abstieg auf dem Gletscher geht. Track von den Gletscherquerungen wird sich verändert, auf örtliche Gegebenheiten (Stangenmarkierung etc.) achten! Als Tagestour relativ lang, aber durchaus machbar.

Etwa 100 m nördlich unterhalb vom geteerten Parkplatz erinnert ein großes Kreuz an das größte Unglück der Schweizer Baugeschichte. Am 30.8.1965 um 17:20 Uhr – kurz vor Schichtende - brach eine Zunge des Allalin-Gletschers ab. Etwa 2 Millionen m3 Eis begruben 88 Arbeiter. Bis heute scheiden sich die Geister, ob das Unglück durch diese Naturkatastrophe hätte verhindert werden können, wenn die Baubaracken und Kantine nicht unterhalb des Gletscherschliffs gestanden hätten. Die Verantwortlichen wurden jedenfalls vom Gericht in Visp 7 Jahre später freigesprochen, weil die Eislawine nicht vorhersehbar war.

Infostand: 

22.08.2023

Autor: 

André Tatter u. Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Nordosten über den Furkapass auf der Kantonalstraße 19 bis Visp. Oder aus dem Westen (Martigny) auf der Autobahn A 9 dorthin. Von Visp dann südwärts über Stalden, durchs Saastal über Saas Grund bis zum Ende der Straße am Mattmark-Stausee. Dort befindet sich ein Wendeplatz der Buslinie 513 und großer kostenpflichtiger, geteerter Parkplatz unterhalb der 780 m langen Staumauer (2203 m). Vor dem Parkplatz gibt es eine breite befahrbare Gras- und Schotterrampe, wo man das Auto abstellen kann. Öffis: Mit dem Zug bis nach Stalden und weiter mit dem Bus bis zum Mattmark-Stausee.

Talort / Höhe:

Saas Almagell  - 1672 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Mattmark Stausee  - 2203 m

Bilder (29)

Übersicht: Der Routenverlauf des Britannia Klettersteiges.

Übersicht: Der Routenverlauf des Britannia Klettersteiges.

Der Zustieg zum Britannia Klettersteig, oberhalb vom Mattmark-Stausee.

Der Zustieg zum Britannia Klettersteig, oberhalb vom Mattmark-Stausee.

Zustieg Britannia Klettersteig Halbzeit - hinten im roten Kreis die Britannia Hütte, kurz davor beginnt der Klettersteig.

Zustieg Britannia Klettersteig Halbzeit - hinten im roten Kreis die Britannia Hütte, kurz davor beginnt der Klettersteig.

Auf dem flachen Gletscher beim Zustieg zum Britannia Klettersteig.

Auf dem flachen Gletscher beim Zustieg zum Britannia Klettersteig.

Kurz vor dem Einstieg des Britannia Klettersteiges.

Kurz vor dem Einstieg des Britannia Klettersteiges.

Der Anseilplatz - Britannia Klettersteig

Der Anseilplatz - Britannia Klettersteig

Die ersten Meter des Britannia Klettersteig sind steil.

Die ersten Meter des Britannia Klettersteig sind steil.

Vom Ambiente her kaum zu überbieten - im Mittelteil des Britannia Klettersteiges in Saas Fee

Vom Ambiente her kaum zu überbieten - im Mittelteil des Britannia Klettersteiges in Saas Fee

Die Rampe im unteren Teil des Britannia Klettersteiges.

Die Rampe im unteren Teil des Britannia Klettersteiges.

Auf dem langen Querband im unteren Teil des Britannia Klettersteiges

Auf dem langen Querband im unteren Teil des Britannia Klettersteiges

Ab dem Mittelteil sieht man auch zur Britannia Hütte (Britannia Klettersteig).

Ab dem Mittelteil sieht man auch zur Britannia Hütte (Britannia Klettersteig).

Vor dem steilen, langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Vor dem steilen, langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Der Beginn des langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Der Beginn des langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Im Mittelteil des langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Im Mittelteil des langen Abschusspfeiler - Britannia Klettersteig

Kurz vor dem Ende des Britannia Klettersteiges

Kurz vor dem Ende des Britannia Klettersteiges

Die Fahne auf dem "Gipfel" am Ende des Britannia Klettersteig

Die Fahne auf dem "Gipfel" am Ende des Britannia Klettersteig

Klimawandel hautnah - beim Abstieg nach dem Britannia Klettersteig war die Überquerung der Gletscherbäche schon ein kleines Problem (beim Zustieg ging es noch ohne nass zu werden).

Klimawandel hautnah - beim Abstieg nach dem Britannia Klettersteig war die Überquerung der Gletscherbäche schon ein kleines Problem (beim Zustieg ging es noch ohne nass zu werden).

Der KS durch das Ostende vom Ostgrat des Hinter Allalin, 
									rechts im Bild die Britannia-Hütte im Sattel westl. vom Klein-Allalin, 
										Foto: AndréTT

Der KS durch das Ostende vom Ostgrat des Hinter Allalin, rechts im Bild die Britannia-Hütte im Sattel westl. vom Klein-Allalin, Foto: AndréTT

das untere Felsband nach rechts
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										Foto: AndréTT

das untere Felsband nach rechts , Foto: AndréTT

schräge Platte
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										Foto: AndréTT

schräge Platte , Foto: AndréTT

schräge Platte
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										Foto: AndréTT

schräge Platte , Foto: AndréTT

Blick aus erster Querpassage zur Britannia-Hütte
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										Foto: AndréTT

Blick aus erster Querpassage zur Britannia-Hütte , Foto: AndréTT

hinauf zur oberen Querung nach links
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										Foto: AndréTT

hinauf zur oberen Querung nach links , Foto: AndréTT

Steilsstufe über Stifte
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										Foto: AndréTT

Steilsstufe über Stifte , Foto: AndréTT

Blick hinab zur Britannia-Hütte
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										Foto: AndréTT

Blick hinab zur Britannia-Hütte , Foto: AndréTT

Linksquerung zur oberen Steilstufe
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										Foto: AndréTT

Linksquerung zur oberen Steilstufe , Foto: AndréTT

Ausstiegspassage am oberen Ostende des östl. Grats vom Hinter Allalin
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										Foto: AndréTT

Ausstiegspassage am oberen Ostende des östl. Grats vom Hinter Allalin , Foto: AndréTT

Ausblick vom P 3160 (Grat-Stange) zur Walliser Gipfelparade v.l.n.r: Fluchthorn, Strahlhorn, Rimpfischhorn, Allalinhorn, Alphubel, Täschhorn
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										Foto: AndréTT

Ausblick vom P 3160 (Grat-Stange) zur Walliser Gipfelparade v.l.n.r: Fluchthorn, Strahlhorn, Rimpfischhorn, Allalinhorn, Alphubel, Täschhorn , Foto: AndréTT

Blick vom Ostgrat hinab zur Britannia-Hütte
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										Foto: AndréTT

Blick vom Ostgrat hinab zur Britannia-Hütte , Foto: AndréTT

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