Seewand - Klettersteig
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Dieser Sportklettersteig ist eine wirklich steile Sache! Der Steig ist sehr lang und schwer und somit zu Recht mit D/E bewertet. Die Erbauer um H. Putz haben sehr gute Arbeit geleistet. Es fängt schon bei der Markierung an, die vielen Tafeln sind vorbildlich. Leider sind durch die vielen Begehungen die Graspolster etwas weniger bzw. die schweren Stellen etwas mehr geworden. Meist ist es eine feuchte Angelegenheit und man rutscht in den Gras- und Erdpassagen ziemlich umher (gute Schuhe sind von Vorteil). Gesamt gesehen ein tolles Erlebnis mit ständigem Ausblick zum azurblauen Hallstätter See. Der Sportklettersteiggeher wird bei diesem Mega-Abenteuer auf seine Rechnung kommen; der Einsteiger ist aber fehl am Platz.
Siehe Topo. Die steile Einstiegsfelswand (C-D) führt in flacheres, aber oft feuchtes und dann unangenehm rutschiges Gelände. Im Zick-Zack-Kurs zu einem mit Trittstiften entschärften Wandl hoch. Danach folgt das Doppeldach (D/E), zwei kleine, unmittelbar aufeinander folgende, anstrengende Überhänge. Über die Rampe zu einem anspruchsvollen Steilaufschwung (C-D). Danach über leichtes, steiles Gehgelände zum Punkt "Seit 1881". Dort befindet sich eine kleine Grotte (Notunterstand), zu der man bereits zu dieser Zeit aufgestiegen ist. In den Fels gemeißelte Namen von Treibern, die für die kaiserliche Jagd das Wild in die Wand trieben, sind hier verewigt. Der Platz sollte für eine Rast genutzt werden, um Kraft für den anspruchsvolleren zweiten Teil zu tanken.
Über einen knackigen Aufschwung (C-D) und einen erdigen Waldabschnitt erreicht man das Fledermausbiwak, wo die Erbauer einige Nächte schliefen. Aus diesem sehr heikel (rutschig, lose Steine) nach rechts und über einige knackige Stellen (C-E) zum Igel (B-D). Der Igel ist ein fast senkrechter Wandabschnitt, dem wahrscheinlich die vielen Trittstifte zu seinem Namen verholfen haben. Über leichteres Gelände geht es zum Putz-Band.
Wer Reibungskletterschuhe mit hat, sollte diese jetzt anziehen. Nun über das sehr ausgesetzte Putz-Band zum Steigbuch am Beginn des 100-Meter-Pfeilers vorstoßen. Hier sollte nochmals gerastet werden, um vor allem den Armen etwas Ruhe zu gönnen. Der erste Aufschwung (E) stellt die Schlüsselstelle des Steigs dar. Den restlichen, zwar etwas leichteren, aber immer noch rassigen Teil des Pfeilers (D-E) mit seinen tückischen Aufschwüngen empor. Zum Schluss nochmals durch erdiges Gelände und man hat es geschafft.
Erhalter ist der Tourismus Obertraun.
Der Steig wurde in 8 Tagen von Heli Putz u. Gerhard Gangl gebaut, die beiden haben in der Wand geschlafen und sind erst nach Hause gegangen als der Steig fertig war. Es wurden ca. 3,4 Tonnen Material zu zweit durch die Wand bewegt.
Komplette Klettersteigausrüstung, Helm, Klettersteighandschuhe, Kletterschuhe, Sicherungsseil und Geld für die Talfahrt.
Stahlseil, Trittstifte, Bügel. Auch leichte Passagen sind großteils mit Seil versichert. Am 100-Meter-Pfeiler sind die Abstände zwischen den Verankerungen unangenehm groß.
Sehr langer, extrem schwerer Klettersteig in gewöhnungsbedürftigem Gelände. Mit E bewertet. Für Anfänger und Kinder überhaupt nicht geeignet. Seilschaftsverband ist anzuraten. Die gesamte konditionelle und psychische Anforderung ist sehr hoch, weiters ist auch das Wetter zu berücksichtigen. Nach und bei Regen ist der Steig gefährlich, bei Schnee natürlich auch! Der Fels ist nicht immer zuverlässig fest.
Vom See auf rot markiertem Weg zum Einstieg. Der Weg beginnt bei der Erklärungstafel "Seewand-Klettersteig" (Ist nicht uninteressant, sollte man lesen!).
920 m
Vom Ende der Route auf blau/rot markiertem Weg zur Gjaidalm. Von der Gjaidalm die Piste rechts liegen lassen und den Weg 615 in Richtung Obertraun wählen. Der Weg mündet bei Krippenbrunn wieder in die Piste. Dann verläuft der Weg 615 entweder auf der Piste oder in Pistennähe. Kurz vor der Hanzinger Hütte (ca. 1220 m) gabelt sich der Weg. Dann die linke Variante (Weg 615) nach Winkl wählen. Der Weg mündet beim Gasthof Winkler Hof in die Straße Obertraun – Hallstatt. Nach links und die Straße bis zum Parkplatz gehen (evtl. Autostopp).
Alternative Seilbahn: Von der Gjaidalm/Krippenstein mit der Seilbahn ins Tal (die Öffnungszeiten vorher erkunden!) und von dort mit Taxi oder Postbus zum Parkplatz (keine Bushaltestelle, evtl. hält der Bus auf Wunsch). Bei Seilbahnbenützung etwa eine Stunde Zeitersparnis.
Alpenvereinskarte 14 Dachsteingebirge, 1:25.000
BEV ÖK 96 Bad Ischl, 1:50.000
Kompass WK 20 Dachstein-Südl. Salzkammergut, 1:50.000
Freytag & Berndt WK 281 Dachstein, 1:50.000
Check: Bahn offen? Wetter? (Regen ist gefährlich), Zeit? (am besten vor 9:00 Uhr), Rast? (Auf den Bändern), Handy? (es funktioniert in der Wand), Schilder? (der Steig ist gut beschildert) und Ausrüstung/Trainingszustand (Wer am Zustieg schon Probleme bzw. den Rucksack vergessen hat, sollte umkehren!).
05.09.2003
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A 1 bis Regau, weiter über die B 145 nach Hallstatt und von dort Richtung Obertraun. Am Seeufer befindet sich der Kesselparkplatz. Öffis: Mit der Bahn nach Obertraun, dann zu Fuß oder per Anhalter zum Badeplatz.
Hallstatt - 511 m
Parkplatz Kesselparkplatz - 510 m
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